Was ist digitale Transformation?
Die digitale Transformation als Bestandteil der Digitalisierung
Im Zusammenhang mit einem durchgehenden und schnellen Wandel in der Gesellschaft tauchen häufig Begriffe wie digitale Transformation und Digitalisierung auf. Doch was bedeuten diese genau? Beide Begriffe beschäftigen sich mit der Einführung neuer digitaler Technologien, die vor allem Unternehmen viele neue Türen für ihre Geschäftsmodelle öffnen. Diese neuen Technologien ermöglichen die Transformation alter und starrer Prozesse von einem aktuellen Zustand (IST) hin zu einem angestrebten Ziel-Zustand (SOLL) in der näheren Zukunft.
Im folgenden Beitrag finden Sie alles Wichtige über die digitale Transformation, wie Ihr Unternehmen diese durchführen und davon profitieren kann.
Definition
Die digitale Transformation ist ein stetiger Prozess zur Weiterentwicklung digitaler Technologien, welche wiederum Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig prägen. Solche digitalen Transformationen werden zum Beispiel bei digitalen Technologien wie Social Media, aber auch in speziellen Bereichen wie dem Internet of Things (IoT), Big Data und Cloud Services gefunden. Somit beeinflusst die digitale Transformation nicht nur technologische Prozesse, sondern auch das alltägliche Leben.
Unterschied zur Digitalisierung
Digitalisierung und digitale Transformation werden oft im selben Kontext verwendet, da die Abgrenzung sehr unscharf ist. Grundsätzlich beschreibt Digitalisierung lediglich den Prozess, analoge Medien zu digitalisieren. Mittlerweile wird jedoch Digitalisierung auch als Synonym für Automatisierung genutzt, obwohl diese nicht mit der ursprünglichen Definition übereinstimmt.
Digitale Transformation geht einen Schritt weiter, denn es werden hier digitale Lösungen für bestehende und neue Probleme ermittelt. Es werden nicht nur einzelne analoge Prozesse digitalisiert, sondern komplette Geschäftsprozesse. Diese werden durch neue technische Methoden ermöglicht und sind auf keinen Geschäftsbereich oder Prozess limitiert.
Notwendigkeit
Aufgrund der ständig im Wandel stehenden Rahmenbedingungen wird der wirtschaftliche Druck auf traditionelle Geschäftsmodelle erhöht. Dies macht sich durch eine Stagnierung des Wachstums bemerkbar. Dadurch kann das Unternehmen nicht mit der gewöhnlichen Profitabilität geführt werden. Der Druck spiegelt sich auch bei den Führungskräften wieder. Nur ein kleiner Teil glaubt laut einer Studie von McKinsey daran, dass ihr Geschäftsmodell den digitalen Wandel komplett überstehen wird.
Eine erfolgreiche Umsetzung der digitalen Transformation ist daher unabdingbar und essenzielle für ein Fortbestehen des Unternehmens.
Vorteile der digitalen Transformation
Ein Vorteil ist die schnelle Entscheidungsfindung durch allumfassende Erkenntnisse aus einem üppigen Datenpool. Der Einsatz von modernen ERP-Systemen und erweiterten Analysen ermöglicht es Unternehmen in Echtzeit Daten einzusehen und damit Leistungen und ROI zu bewerten. Diese Echtzeit-Daten werden durch ein funktionsfähiges IoT-Netzwerk bereitgestellt. Es werden kontinuierlich Daten, Maschinenprotokolle und Leistungsberichte übertragen. Um diese effizient und produktiv zu nutzen, gibt es Analysefunktionen. Die gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen produktivere und effizientere Prozesse.
Ein grundsätzlicher Vorteil einer erfolgreichen digitalen Transformation ist die Kostensenkung und Produktivitätssteigerung.
Die drei Kategorien digitaler Transformation
Transformation von Geschäftsprozessen
Geschäftsziele, Wettbewerbssituationen und Kundenanforderungen, die sich verändern, erfordern eine Reaktion der Kernprozesse und Workflows. Diese Änderungen und Anpassungen an bereits bestehenden Prozessen beschreibt diese Kategorie. Die digitale Transformation ist Teil des Oberbegriffes der Unternehmenstransformation. Damit sind die grundlegenden technologischen Rahmenbedingungen gemeint, die Prozessänderungen überhaupt erst ermöglichen. Diese Kategorie ist von besonderer Wichtigkeit, weil die Verbesserung des Workflow-Managements die gesamten Geschäftsabläufe positiv beeinflussen.
Transformation des Geschäftsmodells
Bei dieser Kategorie liegt der Fokus auf der digitalen Transformation grundlegender Bausteine der Wertschöpfung in einer bestimmten Branche. Einfach gesagt bedeutet das eine Veränderung der traditionellen Geschäftsmodelle.
Organisatorische und kulturelle Transformation
Bei einer digitalen Transformation sind die Kultur und die Werte einer Organisation von zentraler Bedeutung, da diese nie außer Acht gelassen werden dürfen. Die Produktivität, Motivation und das Wohlbefinden können sich innerhalb der Organisation verschlechtern, und das Vertrauen in die Kultur verloren gehen. Eine zögernde oder pessimistische Haltung bei der Einführung von digitalen Technologien wird sich kontraproduktiv auswirken. Daher empfiehlt es sich, eine offene Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Organisation zu ermöglichen.
Realisierbarkeit
Infrastruktur
Das Fundament für digitale Anwendungen ist eine digitale Infrastruktur. Die digitale Infrastruktur besteht aus verschiedenen Segmenten, die zusammenarbeiten. Zum einen werden eine Vielzahl an Zugangs- und Endgeräten benötigt, wie zum Beispiel die klassischen Desktop-Computer, aber auch Smartphones und Tablets zählen dazu. Dazu kommt die stetig steigende Zahl an eingebetteten Systemen in Geräten, wie zum Beispiel Maschinen. Vervollständigt wird die Infrastruktur durch Netzstrukturen (drahtlos oder drahtgebunden) und den dazugehörigen Protokollen. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen Daten zwischen digitalen Anwendungen auszutauschen und sie zu vernetzen. Somit wird eine funktionierende digitale Infrastruktur ermöglicht. Erfahren Sie hier mehr über die Grundlagen der Maschinendatenerfassung.
Anwendungen
Digitale Anwendungen brauchen diese digitale Infrastruktur. Es sind Programme, die die vernetzte Infrastruktur nutzen, um bestimmte Funktionen und Dienste zu realisieren. In der Vergangenheit wurden diese Funktionen analog vorgenommen. Ein Beispiel für eine digitale Anwendung ist eine Middleware. Diese sorgt dafür, dass alle Systeme innerhalb eines Unternehmens miteinander kommunizieren und Daten ausgetauscht werden. Dadurch werden unter anderem alle Aktivitäten von Maschinen innerhalb einer digitalen Infrastruktur erfasst und dokumentiert. Diese Dokumentation musste früher per Hand durchgeführt werden.
Die vier Erfolgsfaktoren digitaler Transformation
Changeability
Hier wird geprüft, welche Veränderungskompetenz im Unternehmen vorhanden ist und wie die Bereitschaft der Mitarbeitenden für den Wandel ist. Für eine erfolgreiche Transformation ist es entscheidend, dass die komplette Belegschaft ein passendes Mindset hat. Dafür müssen alle Bereiche des Unternehmens an einem Strang ziehen.
Innovationskraft
Um den digitalen Wandel umzusetzen, werden Innovationen benötigt. Daher sollten innovative Ideen gefördert und gezielt vorangetrieben werden. Die Gewährleistung dieser innovativen Struktur kann nur durch eine Offenheit gegenüber Veränderungen innerhalb der Organisation erfolgen.
Fach- und Methodenkompetenz
Die digitale Transformation bringt zudem neue Aufgaben und Rollen für die Mitarbeitenden. Um keine Überforderung entstehen zu lassen, müssen diese in kontinuierliche Lernprozesse eingebunden werden. Schlussendlich sind diese verantwortlich für die tatsächliche Umsetzung der digitalen Transformation in vielen Bereichen.
Datenkompetenz
Die digitale Transformation schreitet beständig voran. Daher ist es wichtig, den Markt und neue Entwicklungen ständig im Blick zu haben. Um dies zu ermöglichen, sind Daten unabdingbar. Dafür müssen die richtigen Daten erhoben, analysiert und ausgewertet werden.
Digitale Transformation in der Industrie
Die digitale Transformation kann in vielen Bereichen Einzug halten – so auch in der Industrie. Mit digitalen Technologien können Bauteile eigenständig mit Produktionsanlagen kommunizieren oder eine Reparatur der Anlage selbst veranlassen. Wenn zudem Menschen, Maschinen und industrielle Prozesse intelligent vernetzt sind oder komplett neue, datengetriebene Geschäftsmodelle entstehen, wird von Industrie 4.0 gesprochen. Hierbei werden moderne Informations- und Kommunikationstechnik miteinander verwoben.
Starre und fest definierte Wertschöpfungsketten werden flexibler und dynamischer. Dadurch werden intelligente IoT-Netzwerke erschaffen, was eine Datengetriebene Produktion ermöglicht.
Um Systeme miteinander kommunizieren zu lassen und ein IoT-Netzwerk aufzubauen ist der Einsatz einer Middleware unverzichtbar. Diese digitale Anwendung ermöglicht erst die Kommunikation unterschiedlicher Systeme. Eine aus der Praxis bewährte Middleware ist zum Beispiel der OPC Router.
Bei der Verarbeitung großer Datenmengen spielen die Technologien Edge Computing und Cloud Computing eine wichtige Rolle. Auch in diesem Bereich gibt es verschiedenste Lösungen. Ein Beispiel ist manubes, eine Cloud-Plattform für digitales Produktionsmanagement, die bei der Systemanbindung auf Edge-Technologie setzt.