OPC Unified Architecture: Funktion und Nutzen aus strategischer Sicht
OPC Unified Architecture (UA) dient als industrielles Kommunikationsprotokoll der Errichtung von Machine-to-Machine-Landschaften. Damit bildet es die Grundlage des aufkommenden Internet of Things (IoT) als zukunftsprägendes Paradigma.
Die Einbindung von OPC UA in unternehmerische wie technische Szenarien bleibt dringlich: Das device-orientierte Internet of Things wird im Unternehmen zum entsprechenden Intranet der Dinge – speziell für effiziente industrielle Produktion, intelligente Büroautomation, maschinelle Steuerung großer Besucherströme und zahllose weitere Domänen.
Wie gelingt effiziente Vernetzung im Intranet der Unternehmensdinge
Object Linking and Embedding (OLE) meint die Verbindung und Einbettung von allgemeinen Objekten. Dieses Protokoll und Objektsystem von Microsoft lässt diverse OLE-smarte Anwendungen kooperieren. So entstehen heterogene Netzwerke und Schachtelungen von abstrakten Objekten (ursprünglich: Verbunddokumente). Konkret mögen diese Objekte also auch beliebige Maschinen und sonstige physische Artefakte sein. Zwischen konkreten Maschinen etwa und ihren abstrakten OLE-Beschreibungen steht das Konzept des Prozesses:
OLE for Process Control (OPC) bezeichnete seinerzeit Schnittstellen-Standards für Software. So gelang die effiziente Vernetzung von hersteller-heterogenen Anwendungen. Gerade für die Automatisierungstechnik bedeutet dies zuverlässigen Datenaustausch zwischen Prozessen. Diese Abläufe durften dabei ohne Weiteres unter der Kontrolle sehr diverser Steuerprogramme verschiedenster Hersteller stehen.
Hier finden Sie ein Beispiel für automatisierten Datenaustausch mit OPC UA: Der OPC Router.
Was ist OPC UA?
Weil letztlich nur Prozesskommunikation zählt, mutierte „OPC“ bereits Ende 2011 zur „Open Platform Communications“. Die gegenwärtige Version des Standards fokussiert stark auf Vereinfachung von Kommunikation durch vereinigte (unified) Sprachkonventionen. So entstand die derzeitige OPC Unified Architecture (OPC UA), erarbeitet durch die OPC Foundation.
Die Spezifikation der Architektur erlaubt die maschinenlesbare Beschreibung „nackter“, kommunizierter Daten. So erkennen empfangende Prozessanwendungen die Semantik jener Daten auch in unstrukturierten Datenströmen. Damit entsteht jedoch die kritische Information aus diesen Daten. Als Sender hingegen kennzeichnen die Kontrollapplikationen ihre eigenen Daten – etwa Messwerte ihres gesteuerten Prozesses, Sollwerte, Parameterwerte zur Programmierung der nächsten Maschine im Fertigungsablauf etc.
Was bedeutet OPC UA für Unternehmen?
Dank der flexiblen OPC UA kann entsprechend smarte Prozess-Software beliebig komplexe Objektnetze effizient aufbauen. In der Automatisierung etwa bedeutet dies sehr individuelle Kommunikation autonomer, event-getriebener Maschinen mit ihren jeweiligen Partnermaschinen. Damit lassen sich bereits mittelfristig beispielsweise selbstorganisierende Maschinenparks realisieren.
Hier finden Sie ein Beispiel für einen OPC UA Server: KEPServerEX
Wie stärken Unternehmen ihre Konkurrenzfähigkeit mit OPC UA?
Letztlich durchdringt die Logik der Automatisierung alle Unternehmensteile – nicht nur den Kernpart der eigentlichen Schöpfung von Mehrwert, etwa Produktion oder Gebäudeautomatisierung. So lässt sich beispielsweise die Produktion mit Auftragsmanagement und Lagerlogistik vernetzen: Büro- oder direkt Kundenserver senden Auftragsdaten an den Maschinenverbund des Auftragnehmers – die jeweils geforderten Verbundmaschinen senden ihren Individualbedarf an eine Kommissionierungsrobotik, die benötigte Teile vom Lager zu den Maschinen transportiert.
Wohin geht die OPC-Reise?
Das Beispiel der ganzheitlichen unternehmensinternen Produktion lässt sich extern fortsetzen: Fortschreitende Automatisierung des Güter- wie Personentransports mit künftig autonomen Transportern erlaubt dann die sich selbst organisierende Logistik zwischen Unternehmen sowie Endkunden – das eigene Intranet of Things bindet sich ein in das globale Internet der Dinge.
Wer jetzt die Weichen für die entsprechenden Technologiezüge in seinem Wirkungsbereich stellt, fährt langfristig an der Spitze mit.